Die richtige Lösung für das falsche Problem. Das ist oft das Ergebnis von ewig langen, zermürbenden Meetings. Heute stelle ich dir eine Methode vor, mit der du einfacher und schneller Ursachen von Problemen identifizieren kannst und die richtige Lösung findest.
Du kennst das sicher: Wenn in einer Gruppe Probleme besprochen werden, dann kommt man schnell vom Hölzchen auf Stöckchen. Oder aus ursprünglich einem Problem werden plötzlich 1000 andere, weil man den Fokus verliert. Am Ende kommt nichts oder nicht viel dabei heraus.
Die 5-Why-Methode – Schritt für Schritt Anleitung
Schritt 1:
Identifiziere das Problem und formuliere es in eine Warum Frage um:
Problem: Zu wenig Bewerbungen
Warum Frage: Warum erhalten wir zu wenig Bewerbungen?
Schreibe die Frage auf ein Whiteboard, so dass es für alle sichtbar ist.
Schritt 2:
Sammle jetzt die Antworten auf die Frage aus der Gruppe.
Idealerweise erhältst du mindestens 5 Antworten:
• Unsere Mitbewerber geben mehr Geld für Anzeigen aus
• Unser Unternehmen ist nicht attraktiv für Bewerber
• Unsere Stellenanzeigen sind langweilig
• Wir bezahlen zu schlecht
• Unser Google / Kununu Rezensionen sind schlecht
Schritt 3:
Arbeite jetzt mit dem Pareto Prinzip:
20% der Ursachen sind für 80% der Wirkung verantwortlich.
Lass jedes einzelne Gruppenmitglied abstimmen, welche Ursache sie für die ursächlichste halten. Wenn du die Antworten auf einem Flip-Chart stehen hast, kannst du die Teilnehmer mit Klebepunkten, die es in jedem Moderationskoffer gibt, abstimmen lassen.
Schritt 4:
Nehmen wir an, die Gruppe hat „Unser Unternehmen ist nicht attraktiv für Bewerber“ als Ursache identifiziert, also hat dieser Grund die meisten Stimmen erhalten.
Dann formuliere diesen Grund wieder in eine Warum Frage um:
Warum ist unser Unternehmen nicht attraktiv für Bewerber?
Schritt 5:.
Behalte die Warum-Fragen, die du gestellt hast, im Auge.
Jedes Mal, wenn du den Prozess abschließt, streiche die Antworten, die überstimmt wurden, und schreibe die verbleibende Option direkt unter die vorangegangene Antwort auf die Warum-Frage. Auf diese Weise stellst du die Reihe von Warum-Fragen mit hoher Priorität und damit auch den Prozess der Ursachenforschung visuell dar.
Schritt 6:
Manchmal nach drei, manchmal aber auch erst nach sieben Warum-Frage-Runden hast du die Hauptursache gefunden. Im Durchschnitt sind es 5 Warum-Fragen, daher auch der Name: 5-Why-Methode.
Du wirst es tatsächlich „spüren“, wenn ihr am Kern angekommen seid.
In unserem Beispiel könnte die Antwort lauten:
"Wir wissen nicht, was unser Unternehmen attraktiv für Bewerber macht."
Das ist eine Frage, aus der eine Handlung entstehen kann.
Die Lösung in diesem Beispiel wäre es, deine Mitarbeiter zu fragen:
Warum arbeitest du bei uns? Welche Benefits sind dir besonders wichtig?
Bei dieser Methode stelle ich immer wieder fest, dass mit der Identifikation einer Ursache auch die anderen „Probleme“ behoben werden.
Bei diesem Beispiel würden die richtigen Benefits die Stellenanzeige attraktiver wirken lassen, die „schlechte“ Bezahlung rückt in den Hintergrund, wenn andere Faktoren die Attraktivität erhöhen. Wenn die Mitarbeiter sich wieder bewusst werden über ihr Warum ist es auch einfacher positive Rezensionen zu erhalten.
Über Fragen und Feedback freuen wir uns. Schreibe einfach an pia@coveto.de
Ist Dir einer der folgenden Sätze in den vergangenen Tagen durch den Kopf gegangen?
- Ich habe viel zu wenig Bewerber!
- Mein Unternehmen ist vom Fachkräftemangel betroffen!
- Wir sind zu klein und unbekannt, niemand bewirbt sich bei uns!
- Die Bewerber haben zu hohe Gehaltsvorstellungen!
- Wir verlieren Bewerber an andere Unternehmen, die mehr bieten als wir!
- Neue Mitarbeiter einzuarbeiten dauert zu lange!
- In unserer Branche / in unseren Berufen will niemand mehr arbeiten!
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